Bereits in den Jahren 2003 und 2004 hat die Desert Flower Foundation auf eigene Kosten die erste umfangreiche Recherche zum Thema weibliche Genitalverstümmelung (FGM) in Europa durchgeführt. Im Rahmen von verdeckten Ermittlungen durch unser Team von internationalen Journalisten in allen europäischen Großstädten konnte erstmals bewiesen werden, dass über 500.000 Frauen in Europa dieser grausamen Praxis unterzogen wurden und Tausende von jungen Mädchen Gefahr liefen, Opfer von FGM zu werden. Das gesammelte Material umfasste 4.000 Seiten.
Waris Dirie, Gründerin der Desert Flower Foundation, hat diese Recherche gemeinsam mit dem Desert Flower Foundation Team in ihrem Buch "Schmerzenskinder" (2005) verarbeitet. Das erfolgreiche Buch erschien in 28 Ländern. Gleichzeitig veröffentlichte Waris Dirie ihr "Manifest zur Beendigung von FGM" und die Desert Flower Foundation startete eine europaweite Kampagne gegen FGM mit einer Petition an die Europäische Union (EU).
250.000 Menschen unterschrieben die Petition. Die gesammelten Unterschriften wurden nach Brüssel geschickt. Die EU setzte FGM in Europa das erste Mal auf die Tagesordnung, Regierungen führten in ihren Ländern Gesetze gegen FGM ein. 2006 wurde die Desert Flower Foundation von der Metropolitan Police und der BBC eingeladen, bei der ersten großen FGM-Kampagne in Großbritannien mitzuwirken.
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Die Europäische Kommission schlägt Richtlinien vor, wonach EU-Mitgliedstaaten verpflichtet werden sollen, Änderungen an Gesetzen vorzunehmen, um FGM unter Strafe zu stellen und die Opfer von Genitalverstümmelung besser zu unterstützen.
Die vier wichtigsten Punkte im Detail:
- 1. Kriminalisierung von FGM
Die Richtlinie würde Mitgliedstaaten verpflichten, Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren bzw. sieben Jahren festzulegen, wenn FGM an einem Kind durchgeführt wurde oder die Person, die FGM veranlasst hat, ein Familienmitglied ist.
- 2. Bessere Unterstützung für FGM-Opfer
EU-Mitgliedstaaten sollen dazu verpflichtet werden, den Opfern von FGM verschiedene wichtige Unterstützungsdienste anzubieten.
- 3. Entschädigungszahlungen an FGM-Opfer
Die Mitgliedstaaten müssen dafür sorgen, dass die Opfer im Rahmen des Strafverfahrens eine Entschädigung für die erlittenen Schäden erhalten.
- 4. Prävention und Aufklärung
Die Mitgliedstaaten müssen das Bewusstsein für die schädliche FGM-Praxis schärfen, auch bei den Angehörigen der Gesundheitsberufe.
Die Vorschläge durchlaufen nun das EU-Gesetzgebungsverfahren.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte: "Ich möchte, dass Europa den Frauen mit Schutz und Unterstützung zur Seite steht. Ich möchte eine Gesellschaft, in der Gewalt gegen Frauen verhindert, verurteilt und strafrechtlich verfolgt wird. Die Zeit für Gerechtigkeit und Gleichheit ist jetzt."
Gut zu wissen: Mit Covington & Burling LLP hat die Desert Flower Foundation auch in Brüssel einen starken Partner und Unterstützer an ihrer Seite. Unser Versprechen an Sie: Wir geben keine Ruhe, bis FGM ein für alle Mal aus der Welt verbannt ist!