Zwangsheirat, Genitalverstümmelung und Sex mit minderjährigen Mädchen

9-jährige sollte 78-jährigen Mann heiraten

FGM ist bei den Samburu weit verbreitet.
FGM ist bei den Samburu weit verbreitet.

In Kenia sind Zwangsheirat und Genitalverstümmelung erst seit 2011 verboten.

Beim Stamm der Sumburu wird nicht nur beides, sondern auch noch ein perfides „Ketten-Ritual“ mit minderjährigen Mädchen praktiziert.

Bei letzterem werden junge Mädchen vor der Ehe für Sex gekauft. Wenn ein Mann aus dem gleichen Klan dem Mädchen eine Kette schenkt, „reserviert“ er sich das Mädchen. Je mehr Ketten sie hat, desto höher ihr Preis. Manche Mädchen sind bei diesem Ritual nicht älter als sechs Jahre.

Heiraten sollen die Mädchen schließlich jemanden aus einem anderen Klan.

Die heute dreizehnjährige Younis erzählt, wie sie vor ihrer Zwangsverheiratung mit einem Mann davon lief, der ihr Großvater hätte sein können:

„Als ich neun Jahre alt war, brachte mich mein Vater zu einem Mann, der 78 Jahre alt war“, erzählt Younis.
„Ich wollte nur zur Schule gehen, aber er wollte mich zu seiner dritten Frau machen. Als ich ihm sagte, dass ich nicht seine Frau sein wollte, schlug er mich.“

Die heute zwölfjährige Angela erzählt, wie sie der Genitalverstümmelung entkam:

„Als ich neun Jahre alt war, wollte mein Vater mich verstümmeln lassen. Ich bin davongelaufen.“
Angela erinnerte sich an das Blut und die Schreie ihrer Freundinnen, die zuvor Opfer von FGM wurden, und tat alles, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden.

Beide Mädchen fanden Hilfe bei Josephine Kulea, einer Angehörigen des Stammes, die sich gegen die eigenen Stammestraditionen und für den Schutz der Mädchen einsetzt. Sie versucht ihnen Sicherheit zu geben und eine Schulbildung zu ermöglichen.

Eine Verbesserung der Lebensbedingungen dieser und aller jungen Mädchen, die unter solchen menschenunwürdigen Bedingungen aufwachsen, ist nur durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit und Bildung möglich.

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