Erste FGM Opfer in Schweden erfolgreich operiert!

Interview mit unserem Spezialisten in Schweden

Hannes Sigurjónsson
Hannes Sigurjónsson, Karolinska Institut; Foto (C) Karolinska Institut

Die Desert Flower Foundation ist derzeit in 12 Ländern Europas und Afrikas aktiv. Eines unserer Büros befindet sich in Stockholm (Solna), in Schweden. Die Desert Flower Foundation Scandinavien arbeitet eng mit dem Karolinska University Hospital zusammen, das für die Vergabe des Nobel Preises für Medizin oder Physiologie bekannt ist. Hannes Sigurjónssonein, ein Chirurg im Karolinska University Hospital, ist einer der Gründer der Desert Flower Foundation Skandinavien.

Sein Team, das bereits einige von FGM betroffene Frauen erfolgreich operiert hat, arbeitet im Karolinska University Hospital.

Wir haben ihn zu der Arbeit der Desert Flower Foundation Skandinavien befragt.

Hier können Sie das Interview lesen:

1.Wie viele Frauen haben Sie schon erfolgreich operiert?

Bisher wurden sechs Frauen einer klitoralen Rekonstruktionsoperation unterzogen. Diese wurde neben anderen Behandlungsmethoden durchgeführt. Andere Behandlungsmethoden beinhalten z.b. die Defibulation, das Entfernen von Narbengewebe und die Korrektur der Harnröhre, die manchmal bei FGM verletzt wird.

2.Kommen die meisten dieser Frauen aus Somalia, oder kommen sie aus anderen Teilen Afrikas?

Die meisten Patientinnen kommen aus Somalia und Eritrea. Aber auch Frauen aus den Ländern Westafrikas wenden sich an uns.

3.Sie sind der Co-Gründer der Desert Flower Foundation Skandinavien. Wann planen Sie den aktiven Start der Foundation?

In den letzten sechs Monaten haben wir viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung und Planung der Desert Flower Foundation Skandinavien gesteckt. In unserem Team finden sich Experten und Expertinnen mit unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen; Rekonstruktive ChirurgInnen, GynäkologInnen, SexologInnen, PsychotherapeutInnen, ein Anwalt, ein Unternehmer, ein Experte in internationalen Beziehungen sowie Überlebende von FGM. Eröffnung der Desert Flower Foundation Skandinavien ist für Herbst 2015 vorgesehen.

4. Wieviele Frauen erfahren von Ihren Leistungen, zum Beispiel über Medien, die Überweisung eines Arztes oder der Gemeinschaft?

Nachdem bekannt wurde, dass wir die erste Rekonstruktion in Skandinavien in der Karolinska Universitätsklinik durchgeführt hatten, bekamen wir enorme mediale Aufmerksamkeit. Wir wurden direkt von vielen Frauen kontaktiert, aber auch von gut informierten GesundheitsexpertInnen, wie GynäkologInnen und HausärztInnen. Das Hauptziel der Desert Flower Foundation ist es von FGM betroffene Frauen zu erreichen. Es ist uns aber auch besonders wichtig die breite Öffentlichkeit zu informieren und vorbeugend von FGM betroffenen Mädchen zu helfen. Durch Aufklärung wollen wir mehr Bewusstsein für Arbeitende im Gesundheitswesen in Schweden und international schaffen, indem wir Seminare und praktisches Training anbieten.

Spenden Sie hier für die Rückoperation eines FGM Opfers:

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