Ich darf Sie an mein Manifest, das ich 2005 mit meinem Team veröffentlicht habe, erinnern.
„Die einzigen Menschen, die das ganze Bild sehen, sind jene, die aus dem Rahmen treten“, schreibt Salman Rushdie in „Der Boden unter ihren Füßen“.
Es ist an der Zeit aus dem Rahmen zu treten. Ein langer Weg liegt vor mir. Ich habe klare Vorstellungen davon, was ich was ich im Kampf gegen die Genitalverstümmelung in Europa tun möchte.
Für diese fünfzehn Ziele will ich in den nächsten Monaten und Jahren kämpfen:
Ich will, dass…
… alle Menschen in Europa Genitalverstümmelung als
gemeinsames Problem erkennen, vor dem man nicht mehr
die Augen verschließen kann,
… sich jede Religionsgemeinschaft laut und deutlich
gegen Genitalverstümmelung ausspricht,
… jedes Opfer von FGM, das Hilfe braucht, auch Hilfe
bekommt,
… alle Regierungen Europas Bestimmungen erlassen,
die Mädchen vor Genitalverstümmelung schützen – in Europa
und auf der ganzen Welt,
… alle Regierungen Europas Gesetze verabschieden,
nach denen Täter, Täterinnen und ihre Helfer gerecht bestraft
werden können,
… jede Entdeckung einer Verstümmelung bei Minderjährigen
einem Staatsanwalt gemeldet werden muss,
… alle Länder Europas Genitalverstümmelung als politische
Verfolgung werten und als Asylgrund anerkennen,
… alle darüber aufgeklärt werden, dass es sich bei Genitalverstümmelung
nicht um eine kulturelle Tradition, sondern um ein Verbrechen handelt,
… alle Opfer von Genitalverstümmelung endlich sensibel
und menschlich behandelt werden,
… alle, die im Gesundheitssystem arbeiten, über FGM
informiert sind und wissen, wie sie mit den Opfern umgehen
sollen und ihnen helfen können,
… jede Frau, die es wünscht, gratis rückoperiert und
dabei psychologisch betreut wird,
… endlich offen über Genitalverstümmelung gesprochen
werden kann,
… alle FGM-Hilfsorganisationen endlich an einem
Strang ziehen und sich auf gemeinsame Ziele einigen,
… allen FGM-Hilfsorganisationen endlich genug Geld
zur Verfügung gestellt wird, damit sie wirksam arbeiten
können,
… alle Menschen in Europa meinen Traum vom Ende
der Genitalverstümmelung in die Tat umsetzen.
Bitte unterstützen Sie unser Programm hier!