Bitte unterstützen Sie weiterhin unsere Projekte!

Weihnachtsbrief von Waris Dirie aus Sierra Leone

Waris umringt von Mädchen, die vor FGM gerettet wurden.

Liebe Desert Flower Familie, liebe UnterstützerInnen!

Ich verbringe erstmals Weihnachten mit meinen Söhnen Aleeke und Leon in Sierra Leone. Die Zeit nütze ich natürlich auch, um mir vor Ort ein Bild über unsere Arbeit zu machen. Ich bin total glücklich, dass unsere Projekte so gut funktionieren.

Ich kann Ihnen versichern, unseren mehr als 1000 betreuten "Wüstenblumen" in Sierra Leone geht es sehr gut. Davon konnte ich mich in den letzten Tagen selbst überzeugen. Möglich wurde das alles aber erst durch Ihre großzügigen Spenden. Dafür gleich einmal ein großes DANKESCHÖN!

Sierra Leone ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nur eine Person von drei kann lesen. Die Analphabetenrate liegt bei 70 Prozent. Sierra Leone nimmt nach Niger und Burkina Faso Platz drei in der Rangliste der 50 Länder mit der höchsten Analphabetenrate ein. Genauso hoch ist leider auch die Arbeitslosenrate. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt 1,6 US-Dollar. Seit Jahren belegt das Land den letzten Platz auf der Liste des UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen), der am wenigsten entwickelten Länder. Das heißt: Es werden dringend Schulen benötigt. Nur durch gezielte Bildung kann eine Verbesserung gelingen.

Besonders schockierend: Noch immer werden in Sierra Leone neun von zehn Mädchen beschnitten. Die Auswirkungen können schrecklich sein. Auch während meines Aufenthaltes starb wieder ein zehnjähriges Mädchen an den Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung. Das ist erschreckend, bedrückend und macht mich sehr, sehr traurig. Gleichzeitig ist das für mich aber auch ein Ansporn, meinen Kampf gegen FGM nie aufzugeben!

Deshalb werden wir im Jahr 2019:

  • Zwei Schulen für insgesamt 600 Kinder in Sierra Leone bauen
  • Ein Heim für 100 Mädchen, die vor FGM, Zwangsverheiratung oder Gewalt flüchten müssen, errichten
  • Weitere 1000 Patenschaften übernehmen
  • Und gemeinsam mit Bürgermeisterin Yvonne Aki-Sawyer in der Hauptstadt Freetown leistbare Wohnungen für alleinerziehende Mütter bauen.

Wir werden Sie selbstverständlich auch im kommenden Jahr über unsere Projekte laufend informieren. Ich bin sehr dankbar, dass Sie unsere Arbeit so zahlreich unterstützen. Weihnachten ist die Zeit der Hoffnung. Meine Hoffnung ist, dem grausamen und menschenverachtenden Ritual der weiblichen Genitalbeschneidung weltweit ein Ende zu setzen.

Deshalb freue ich mich über Ihre Weihnachtsspende und bedanke mich dafür von ganzem Herzen. Setzen wir FGM gemeinsam ein Ende.

Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!

Love & Peace,

Waris Dirie

 

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