Waris Dirie

Waris Dirie wurde 1965 in der Region von Galkayo in der somalischen Wüste an der Grenze zu Äthiopien als Tochter einer Nomadenfamilie geboren.

Im Alter von 5 Jahren durchlitt sie die unmenschliche Prozedur einer genitalen Verstümmelung. Dieses schlimme Verbrechen an Frauen wird weltweit von Muslimen und Christen praktiziert.
Täglich werden nach Schätzungen der WHO 8.000 Mädchen Opfer dieser unvorstellbaren Grausamkeit.

Im Alter von 13 Jahren flüchtet Waris vor der Zwangsverheiratung mit einem Mann, der ihr Großvater hätte sein können. Nach einer abenteuerlichen Flucht landet sie in London und arbeitet als Hausmädchen und bei McDonalds.

Supermodel + Bondgirl

Mit 18 Jahren wird sie vom englischen Star-Fotografen Terence Donovan als Model entdeckt und für den Pirelli Kalender fotografiert. Sie gelangt zu internationaler Berühmtheit.

Sie übersiedelt von London nach New York und wird eines der ersten ‚Supermodels’.
Sie erhält als erstes afrikanisches Model einen Exklusivvertrag vom Kosmetik-
konzern Revlon und ziert die Titelseiten aller großen Magazine.

Sie erhält eine Rolle als James Bond Girl, an der Seite von Timothy Dalton in ‚Der Hauch des Todes’.

Die BBC drehte einen Beitrag mit dem Titel ‚A Nomad in New York‘ über Waris Dirie für
die Serie ‚The Day That Changed My Life‘.

Als die US-Starjournalistin Barbara Walters sie für NBC und Laura Ziv für das Magazin ‚Marie Claire’ interviewen, beschließt Waris Dirie über das grausame Ritual der Verstümmelung an Frauen und ihr eigenes Schicksal zu erzählen.

Sie löst damit weltweit eine Welle von Mitgefühl und Protest aus.

Menschenrechtsaktivistin

UN-Generalsekretär Kofi Annan ernennt sie zur UN-Sonderbotschafterin im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung.

Sie reist im Auftrag der UNO um die Welt, nimmt an Konferenzen teil, trifft Präsidenten, Nobelpreisträger und Filmstars, gibt hunderte Interviews, um auf ihre Mission aufmerksam zu machen.

Preise und Ehrungen

Sie erhält viele Preise und Auszeichnungen für ihre Arbeit und ihre Bücher, u.a. den ‚World Women’s Award‘ von Präsident Michail Gorbachev (2004), den ‚Bischof Oscar Romero Preis’ der Katholischen Kirche (2005), den ‚Woman of the Year Award’ des Magazins ‚Glamour’ (2000), den ‚Afrika Preis’ der deutschen Bundesregierung (1999) sowie den ‚Corinne Award’ des Dachverbandes des Deutschen Buchhandels für das beste Sachbuch (2002).

2007 ernannte sie der französische Präsident Nicolas Sarkozy zu einem ‚Chevalier de la Legion d’honneur’, die ‚World Demographic Association’ nominierte sie als erste Frau für den ‚Prix de la Génération’ und die Martin Buber Foundation nominierte sie als erste Frau für die ‚Martin Buber Plakette’.

Desert Flower Foundation

2002 gründet Waris Dirie ihre eigene Organisation, die Waris Dirie Foundation um ihre Arbeit im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung zu unterstützen.

2010 wurde die Organisation in “Desert Flower Foundation” umbenannt, um den neuen, breiteren Ansatz ihres Kampfes gegen FGM widerzuspiegeln.

Der derzeitige Hauptsitz der Desert Flower Foundation befindet sich in Wien, Österreich. Weitere regionale Zentralen befinden sich in Deutschland, der Schweiz, Monaco, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Spanien, Holland, Djibouti, Sierra Leone und Polen.  Die offiziellen Sprachen der Organisation sind Englisch, Deutsch, Polnisch, Französisch, Holländisch und Spanisch.

Das Team der Desert Flower Foundation setzt sich aus Frauen und Männern zusammen, welche sich für Gleichberechtigung und Menschenrechte engagieren und gemeinsam Waris Diries Ideale teilen: Das Ende von Female Genital Multilation.

Die Desert Flower Foundation und ihre gesamten Kampagnen, Projekte und Aktivitäten werden durch private Spenden finanziert.

Die Schwerpunkte der Desert Flower Foundation sind:

  • Aufklärungsarbeit

    Durch Workshops, Seminare, Konferenzen, Präsentationen, Charity Events, Online Kampagnen etc.

  • Präventionsarbeit

    Durch Projekte, wie „Rette eine kleine Wüstenblume“, welches direkt darauf abzielt Mädchen in Afrika vor FGM zu retten.

  • Kurativarbeit

    Durch unsere Desert Flower Centers versuchen wir zu helfen und den Opfern von FGM so viel wie möglich von ihrer Lebensqualität und ihrem Selbstvertrauen wiederzugeben.

Die Bücher

Wüstenblume

1997 erscheint ihre Biographie ‚Wüstenblume’ (Desert Flower) in New York und wird ein internationaler Bestseller (z.B. in Deutschland 120 Wochen in den Top 10 der Spiegelbestsellerliste). Das Buch erscheint in über 50 Lizenzausgaben und wird in vielen Ländern No.1 der Bestsellerlisten. Weltweit wurden bis heute über 11 Millionen Bücher verkauft.

Wüstenblume

Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die teuersten Designer-Laufstege der Welt – ein Traum. Und ein Alptraum, denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten.
In »Wüstenblume« bricht sie ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihre Geschichte. Heute kämpft sie als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung, die täglich 6000 Mädchen weltweit erleiden müssen.
»Ich weiß, dass ›Wüstenblume‹ eine wichtige Botschaft hat, die von allen Menschen geteilt wird: die Achtung vor der menschlichen Würde.« Waris Dirie

Nomadentochter

Waries Dirie kehrt nach 20 Jahren erstmals nach Somalia zurück und trifft ihre Familie wieder. Nach so langer Zeit im Westen werden die Ankunft in ihrer Heimat und vor allem die Wiederbegegnung mit ihrer Mutter für Waris zur Herausforderung, sich mit ihrem früheren und ihrem neuen Leben auseinanderzusetzen. Waris Dirie vermittelt in der faszinierenden Fortsetzung ihrer Autobiographie "Wüstenblume" eine fesselnde und bewegende Sicht auf das Leben in ihrer Heimat: auf den Reichtum an großartigen Traditionen, aber auch auf die archaischen Rollenvorstellungen, die vor allem den Frauen noch heute grausame Fesseln anlegen.

Schmerzenskinder

Bestsellerautorin und UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie, die im Alter von fünf Jahren die Qualen der Beschneidung erlebte, war die erste Frau, die öffentlich über diese schlimme Folter sprach. Jetzt erzählt sie ihr Leben weiter, von dem Tag an, als sie ihr Schweigen brach: Sie berichtet von Begegnungen mit Opfern und Tätern, von den mühsamen Recherchen, von Rückschlägen und Erfolgen. Schmerzenskinder ist in vielerlei Hinsicht ein erschütterndes Buch, doch es ist auch ein Buch voller Kraft und Hoffnung für Millionen Frauen in aller Welt.

Brief an meine Mutter

Die UN-Botschafterin Waris Dirie zeigt sich hier von einer ganz persönlichen Seite: als unermüdliche Kämpferin gegen die rituelle Verstümmelung von Frauen - gerade auch aus eigener, leidvoller Erfahrung. Die Worte, die Waris Dirie ihrer eigenen Mutter nie sagen konnte, hat sie in einem langen, emotionalen Brief niedergelegt. Anklage und Versöhnungsversuch zugleich. Aber auch über die Schattenseiten ihrer Modelkarriere, die sie in den Alkoholmißbrauch trieben, schreibt sie schonungslos offen. Ulrike Hübschmann setzt diesen Brief gefühlvoll um.

Schwarze Frau, weißes Land

Waris Dirie wurde in der afrikanischen Wüste geboren – und ist ihr Leben lang eine Nomadin geblieben. Das »weiße Land« ist zu kalt und abweisend, um hier Wurzeln schlagen zu können. Trotz ihres internationalen Erfolges als Model und ihres Engagements für Frauenrechte bleibt Waris Dirie eine »schwarze Frau«, verdächtig für Polizei und Sexobjekt für Männer. Doch ebenso fremd für sie ist ihr Herkunftsland. Waris Dirie erzählt in ihrem Buch auch von ihrer Wut auf Afrika, das von Korruption und alltäglicher Gewalt beherrscht wird. Als ihr Sohn Leon auf die Welt kommt, beschließt sie, ihrem Kind das zu geben, was sie selbst schon lange nicht mehr kennt: eine wirkliche Heimat.

Safa

Die kleine Safa stammt aus einer bitterarmen Familie in Dschibuti. Aufgewachsen in einem Slum, wird sie für die Rolle der kleinen Waris Dirie in der Verfilmung des Weltbestsellers Wüstenblume ausgewählt. Die dramatische Szene, in der das kleine Mädchen gewaltsam beschnitten wird, bringt die Menschen in den Kinos weltweit zum Weinen. Doch in Wirklichkeit ist Safa noch unversehrt. Umso entsetzter ist Waris Dirie, als sie erfährt, dass ihre Verstümmelung unmittelbar bevorsteht. Und sie setzt alles daran, um das Mädchen vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren.

Wüstenblume - Der Film

Im März 2008 begannen die Dreharbeiten für die Verfilmung von ‚Wüstenblume‘, basierend auf Waris Diries erstem Buch, in Djibouti, danach in New York, Berlin und London. Produziert wird der Film von Oscarpreisträger Peter Herrmann (‚Nowhere in Africa‘). Waris Dirie ist Co-Produzentin, andere Co-Produzenten kommen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Österreich. Regie führt die New Yorkerin Sherry Hormann.


Waris Dirie wird gespielt vom äthiopischen Supermodel Liya Kebede (‚The Face of Estée Lauder‘), die bereits Rollen in zwei Großproduktionen übernahm: Robert DeNiros ‚The Good Shepherd‘ und Nicolas Cages ‚Lord of War‘.

Bei der Besetzung finden sich weitere prominente Schauspieler, wie zum Beispiel Sally Hawkins (‚Happy Go Lucky‘, ‚Cassandra’s Dream‘), Timothy Spall (‚Harry Potter‘, ‚Vanilla Sky‘), Meera Syal (‚Scoop‘, ‚Anita and Me‘), Juliette Stevenson (‚Kick it like Beckham‘) und Craig Parkinson (‚Control‘).